Paris mal anders – die leere Stadt der Liebe

Paris Header

Kilometerlange Schlangen, ewig langes Anstehen, um den Eiffelturm zu erklimmen oder einen kurzen Blick auf die weltberühmte La Joconde (Mona Lisa) im unheimlich großen Louvre zu erhaschen – so schaut vermutlich ein klassischer Touristen-Alltag in Paris aus. Doch das ist derzeit ganz anders! Trotz erschreckender Infektionszahlen und strenger Hygienemaßnahmen habe ich den Weg in die Île de France gefunden. Gleichzeitig habe ich damit einen Punkt meiner „Life-Travel-Bucket-Liste“ nach langer Zeit endlich erfüllt.

Paris in the Rain

Nach einer flinken Zugfahrt von zwei Stunden vertikal durch Frankreich bin ich also in der angeblich romantischsten Stadt der Welt angekommen. Empfangen wurde ich mit einer aufbrausenden kalten Brise Wind. Da musste sogar ein Zwischenstopp zum Stirnband-Kauf eingeplant werden, um nicht zu erfrieren. Das Wetter schien sich der Gemüter der Pariser anzupassen und beschenkte uns somit vier Tage lang mit dramatischen grauen Wolken und kalter Luft um die Ohren.

Dennoch hielt uns das nicht auf. Paris lag zu meinen Füßen und der dicke Reiseführer in meiner Hand verlockte mich tagtäglich erneut dazu, mich den kulturellen Highlights der Stadt hinzugeben.

Montmartre Paris
Von den Stufen des Sacré Coeurs lässt sich das Viertel Montmartre bewundern. (c) JK

Umwerfende Kunst im Louvre & Musée d’Orsay

Der weltberühmte Louvre ist ein absolutes Must-see! Das Kunstmuseum bietet soviel unterschiedliche Kunst und Darstellungen. Da rückt die Mona Lisa beinahe in den Hintergrund des Bewunderns. Von gefühlt endlosen Räumen voll mit Skulpturen, über Gemälde größer als meine 1-Zimmer-Wohnung, die Vielfalt hier überwältigt einen rasch. Oft weiß man gar nicht, wo man eigentlich anfangen soll. Man kann jedem „verlorenen“ Besucher nur raten, sich wortwörtlich im Museum zu verlieren. Denn beim lockeren Herumschlendern findet man die eindrucksvollsten Schätze.

Während der Louvre (oder zumindest die Räume, die wir innerhalb 3 Stunden durchgeschlendert sind) viel klassische und dramatische Kunst zeigt, findet man sich im Musée d’Orsay inmitten von Farbe wieder. Van Gogh, Paul Cézanne und viele mehr verleiten mit bunten Pinselstrichen leicht zum Träumen. Auf der obersten Etage kann man außerdem eine tolle Aussicht über die Stadt bis hin zum Sacré-Coeur genießen.

Kunst wird vor allem für junge Gäste geboten. Als Student/in im Alter bis 25 Jahren erhält man daher den Eintritt zum Louvre und zum Musée d’Orsay gratis zur Verfügung. Somit kann man sich natürlich auch gerne täglich eine Dosis Kunst holen und die Kunst-Spaziergänge durch die imposanten Museumshallen in vollsten Zügen genießen. Es ist einfach etwas ganz Besonderes!

Château de Versailles – einmal Kaiserin sein

Eine Reise ins nahegelegene Versailles kann ich ebenso ans Herz legen. Mit der S-Bahn kann man schon für 3,65€ in eine Richtung den Weg hinter sich legen. In knappen 35 Minuten muss man dann nur mehr einen kurzen Fußweg zurücklegen, bis man sich vor den goldenen Toren des Schlosses wiederfindet. Schnell kann man dort in eine klassische Touristenfalle treten und sich ahnungslos in die lange (und einzige von mir gesehene) Menschenschlange anstellen, um das Schloss zu betreten. Es ist jedoch wichtig, das nur mit einem gültigen Ticket (Ticketbüro befindet sich auf der linken Seite nach der Sicherheitskontrolle) zu tun. Ansonsten darf man sich ein Ticket holen und erneut anstellen. Und hierbei spreche ich aus hautnaher Erfahrung. 😉

Die inneren Räume der ehemaligen Monarchen-Residenz ist vor allem in österreichischem Kontext interessant. Viele Napoleon-Gemälde bilden die Heimat und die Eroberungen ab. Und einmal die heiligen Hallen der Marie-Antoinette hinunter zu stolzieren hat für geschichtliche Interessierte schon etwas Besonderes an sich. Viel Gold, viel Samt findet man hier übrigens auch.

Versailles Schloss
Im Spiegelsaal wurden Bürgerliche vom Reichtum eingeschüchtert. (c) JK

„Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.“

Jean-Jacques Rousseau, Bekenntnisse, Band VI. verfasst 1765–1770

Das Highlight des Besuches sind aber die berühmten Gärten. Hier wird mit viel hydraulischer Technik gepunktet. In der Weite des Grünen kann man sich schon mal verlieren und die Natur auf eine ganz neue Art und Weise erleben. Schön. Beruhigend. Musikalisch. Und das alles in einem.

Versailles Sprung

Ein paar Geheimtipps für Paris

Ansonsten bietet Paris natürlich unheimlich viele interessante Orte. Das Künstler-Viertel Montmartre sollte man unbedingt hinauf- oder herabspazieren. Generell findet man die schönsten Plätze im Gehen. Da kann man die volle Metro gerne bei Seite lassen und einfach einen Fuß vor den anderen zu setzen. Im aufstrebenden Viertel Le Marais findet sich in Form eines Falafel-Kebabs ein kostengünstiges und köstliches Abendessen wieder. Unterm Eiffelturm lassen sich nervöse Hochzeitspärchen beim Fotografieren beobachten. Rund um die leider derzeit geschlossene Kathedrale Notre Dame kann man sich in Form einer Ausstellung der Restaurierungsarbeiten für Architektur und Konservierung begeistern lassen.

Oper Paris
Auf der Dachterasse der Galeries Lafayette kann man die Aussicht auf die Oper genießen. (c) JK

Das schöne Paris hat viel zu bieten. Regenprogramm Nummer eins sind eindeutig Museumsbesuche. Speisen lässt es sich überall gut. Croissants, Baguettes und Pain au Chocolat sind nicht nur typische französische Klischees, sondern Teil einer Paris-Reise. Frisch gebacken aus der Boulangerie kann man sich in solche köstlichen Zwischendurch-Bäckereien durchaus verlieben.

Paris Chaussée Elysees
Die Avenue des Champs-Élysées führt zum Arc de Triomphe. (c) JK

Sous le ciel de Paris

Paris ist einfach ein Must-see. Leere Straßen und menschenleere Museen sind zwar nicht das Sinnbild der Metropole. Dennoch waren die vier Tage trotz Regen ein schönes Abenteuer. Einen kurzen City-Trip kann man hier also durchaus genießen. Wenn auch die Stadt Programm für Wochen bietet, findet man spannende Ausflüge für ein paar Tage. Und die Klassiker kann man sogar in einem Wochenende abarbeiten, ohne sich zu stressen.


Abenteuer klingt gut, aber lieber in den Bergen? Dann plant doch einen Ausflug zur Kebema Hängebrücke im Tiroler Zillertal. Mehr über die Wanderung könnt ihr hier nachlesen. Ein Tagesausflug ins 3D PicArt Museum in Wien bietet ebenso Abenteuer pur. Das Familien-Ausflugsziel bietet Raum für lustige Fotos. Alles über das Museum der etwas anderen Art findet ihr hier.

Ach und die eine Sache, die jeden Ausflug, Kurztrip und jede Reise begleitet ist unser Mund-Nasen-Schutz. Ihr habt noch immer nicht eure Lieblingsvariante gefunden? Lasst euch helfen! In meinem Beitrag erfahrt ihr mehr über die unterschiedlichen Ausführungen.

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