Ärgert ihr euch auch manchmal beim Blick in den Spiegel über das ein oder andere Fältchen in eurem Gesicht? Dann wird es Zeit für Gesichtsyoga. Richtig gelesen! Auch unsere Gesichtsmuskulatur benötigt eindeutig mehr Zuwendung als Cremen oder Seren – sie möchte trainiert werden. Mehr erfahrt ihr in gleich in meinem neuen Nachgefragt-Beitrag. Denn meine Interviewpartnerin ist Mag. Christina Schmid, Kinesiologin, Face-Yoga-Expertin und Autorin des Buches „Natürliches Facelifting“.
Auch Falten haben ihre Ursachen
Für das Funktionieren unserer Mimik ist die Gesichtsmuskulatur zuständig. 26 Muskeln an der Zahl sorgen beispielsweise dafür, dass wir lächeln, die Stirn runzeln oder Grimassen schneiden. Unser seelisches Wohlbefinden ist uns oftmals ins Gesicht geschrieben. Sind wir angespannt, kommt es nicht nur zu Verspannungen im Körper, sondern auch im Kiefer-, Lippen- und Stirnbereich, was wiederum zu unschönen Falten führt. Und nicht zu vergessen: Die Schwerkraft des Alters. Denn auch unsere Gesichtsmuskulatur wird mit zunehmenden Jahren schlaffer.
Zudem kommt noch, dass der Abbau der Knochenstruktur bei Frauen bereits zwischen 25 und 45 beginnt (bei Männern erst zwischen 45 und 65 Jahren). Und die Faszien, die das Bindegewebe – ja, auch im Gesicht – durchziehen, verlieren an Elastizität und verkleben, was die Nährstoffversorgung erschwert.
Die Antwort auf die beschriebenen Alterungsprozesse lautet: TRAINING! Denn genauso wie wir ins Fitnesscenter gehen, um Muskeln aufzubauen und die Körpersilhouette zu definieren, sollten wir die Muskulatur im Gesicht trainieren. Denn wie heißt es so schön: Ab einem bestimmten Alter ist jeder selbst für sein Gesicht verantwortlich.
Zauberwort Gesichtsyoga
„Sich mit diesen Entwicklungen tatenlos abzufinden, wäre aber der falsche Weg“, so Christina Schmid in ihrem neuesten Buch. „Man geht davon aus, dass nur 20 bis 30 Prozent der Gesichtsalterungsprozesse genetisch bedingt sind. Der Rest ist unserem Lebensstil und nicht zuletzt unserer Lebenseinstellung geschuldet.“
Die Autorin befasst sich schon seit über 10 Jahren mit Gesichtsyoga und chinesischen Methoden des Anti-Agings und das sieht man ihrer besonders jugendlichen Ausstrahlung mit 49 Jahren an. „Wenige Minuten am Tag sind ausreichend, um dem Gesicht wieder ein jüngeres Aussehen zu geben“, macht sie allen Mut, die mit Zornesfalte, Doppelkinn & Co hadern. „Denn Gesichtsyoga widmet sich dem Aufbau der Gesichtsmuskulatur ebenso wie der Dehnung und Entspannung. So werden auch Stressherde aufgelöst, die für ein angespanntes Gesicht sorgen“, so Christina Schmid. „Man bekommt einfach mehr Gefühl für den eigenen Gesichtsausdruck und lernt auch unwillkürliche Mimik zu kontrollieren. Und das lässt das Gesicht offen, frisch und sympathisch wirken.“
Face-Yoga: Das sind die Vorteile
Die Methode ist für alle geeignet – ob in jüngeren Jahren oder schon über 70. Ihr könnt dabei nichts falsch machen. Mit anderen Worten: Die Gesichtsübungen verursachen keinen Falten. Haltet euch dabei am besten an den vorgegebenen Ablauf.
- Kleine Fältchen werden reduziert.
- Müde Augen wirken lebendiger und erhalten mehr Ausdruck.
- Hängende Mundwinkel verschwinden und die Lippen wirken voller.
- Die Wangen werden aufgepolstert und wirken straffer.
- Gesichtskonturen erscheinen geglättet.
- Das Doppelkinn wird gestrafft.
- Die Gesichtshaut wird besser durchblutet – so werden Nährstoffe besser aufgenommen und Schadstoffe können entsorgt werden.
- Alles in allem: Mehr Glow und Ausstrahlung im Gesicht!
Und so funktioniert’s
„Gesichtsyoga ist einfach von zu Hause aus durchzuführen“, so Christina Schmid. „Wichtig ist es, sich Zeit zu nehmen und sich anfänglich mit den Übungen vertraut zu machen. Es geht auch darum, eine gewisse Achtsamkeit für das eigene Gesicht und seine Mimik zu entwickeln – also am besten vor dem Spiegel üben“, ergänzt sie. Die Face-Yoga Expertin selbst plant wochentags in etwa 10 Minuten am Morgen für das Gesichtstraining ein und gönnt ihrem Gesicht am Wochenende eine Ruhepause. „Die Morgenroutine hat gleich mehrere Effekte. Einerseits macht es munter, beseitigt Schwellungen, die sich nachts im Gesicht angesammelt haben und durchblutet die Haut. Andererseits erledigen wir Dinge, die wir uns für den Morgen vornehmen, zuverlässiger“, so Christina Schmid. „Ist die Haut im natürlichen Gleichgewicht, wird sofort gestartet – natürlich immer nur mit sauberen Händen. Trockene Haut benötigt vorerst noch ein Pflegeprodukt, denn dann gleiten die Finger besser über die Haut.“
Das sind einige der Gesichtsyoga-Übungen
Blättert ihr das Buch „Natürliches Facelifting“ von Christina Schmid durch, findet ihr eine Menge Übungen für alle Anforderungen. Hier gibt es Übungen für das Grundprogramm, für Power-Gesichtsyoga, aber auch für spezielle Problemzonen. Einige der Übungen findet ihr nun gleich hier. Und denkt daran, auch wenn ihr gerade wenig Zeit habt: Wenig zu machen, ist immer besser, als gar nichts zu machen.
ZUNGE IN 5 RICHTUNGEN
Diese Übung stammt aus dem Grundprogramm und dient gleichsam zum Aufwärmen und Vorbereitung auf das Training. Die Übungsdauer beträgt ungefähr 30 Sekunden, wobei sich die Phasen der An- und Entspannung abwechslen.
- Eine gerade Körperhaltung einnehmen.
- Die Zunge so weit wie möglich herausstrecken.
- Dann die Zunge weit nach unten strecken, während die Augen nach oben blicken. 5 Sekunden halten.
- Anschließend die Zunge in Richtung Nasenspitze austrecken, während die Augen nach unten blicken. 5 Sekunden halten.
- Nun die Zunge nach rechts und dabei nach links blicken. 5 Sekunden halten.
- Danach die Zunge nach links und dabei nach rechts blicken. 5 Sekunden halten.
- Abschließend den Kopf in den Nacken legen und zur Decke sehen. Die Zunge immer wieder in Richtung Decke strecken, als ob du diese berühren möchtest.
STIFT HEBEN
Eine intensive Übung zur Straffung der Konturen im Wangen-, Mund und Halsbereich aus dem Poweryoga-Bereich. In den 45 Sekunden Übungszeit gilt abwechselnd 4 Sekunden anspannen, kurz entspannen und wieder 4 Sekunden anspannen. Die letzten 20 Sekunden solltest du die Spannung durchgehend halten.
- Die Lippen über die Zähne ziehen.
- Das Ende eines Stifts zwischen die nach innen gerollten Lippen nehmen.
- Den Stift mit dem Unterkiefer heben und versuchen, dabei zu lächeln (Foto 1).
LIPPEN ABFAHREN
Und noch eine Power-Übung gegen das Doppelkinn, die auch die Kiefer- und Zungenmuskulatur stärkt.
- Die Lippen ein wenig nach vorn schieben und dabei ein lockeres O formen – ohne die Lippen zu stark zu spitzen.
- Gleichzeitig den Unterkiefer dabei nach vorn schieben.
- Die Zunge herausstrecken und dabei die Lippen von außen abfahren, als ob du dir die Lippen ablecken möchtest (Foto 2).
- Nach der Hälfte der Zeit die Richtung der Zunge ändern.
COOL-DOWN-PHASEN
Nach intensiven Übungen ist immer Entspannung angesagt, wie beispielsweise das Klopfen. Dabei wird das Gesicht kräftig mit den Fingerspitzen abgeklopft, vor allem im Bereich der Knochen: Stirn, Augenbrauen, unter den Augen, Nase, Unterkiefer und Kinn. Aber auch eine Massage der Kopfhaut entspannt die Gesichtsmuskulatur – dabei immer mit den Fingerspitzen kämmende Bewegungen von oben nach unten machen. Einen Entspannungspunkt findet ihr beispielsweise auch zwischen den Augenbrauen – einfach mit dem Finger in kleinen Kreisbewegungen massieren.
BRAUEN AUSEINANDER & BLICK NACH UNTEN
Diese Übungen dienen zur Entspannung der Stirn- und Zornesfalten. Gerade in diesem Bereich spielt die Fähigkeit, das Gesicht zu entspannen, eine bedeutende Rolle und kann Kopfschmerzen und auch Verspannungen im Nackenbereich reduzieren. Die Übungszeit ist ca. 40 Sekunden.
- Die Zeigefinger auf die Augenbrauen legen.
- Versuche, die Augenbrauen auseinanderzubewegen. Der Abstand zwischen den Zeigefingern soll sich vergößern (Foto 3).
- Wenn dir die Übung schwerfällt, schließe die Augen, stelle dir die Bewegung vor und dein Muskel wird darauf reagieren.
- Die Daumen über den Ohren fixieren und die Zeigefinger der Länge nach über die Augenbrauen legen.
- Mit den Fingern die Augenbrauen nach oben schieben.
- Den Blick nach unten richten – dabei die Augenbrauen nicht bewegen (Foto 4).
Wir haben begriffen, daß wir uns um unseren Körper kümmern müssen. Doch bei unserem Gesicht glauben wir, daß eine Creme aufzutragen, das Einzige ist, was wir tun können.
Christina Schmid
Mich hat Natürliches Facelifting und vor allem das Fachwissen der Autorin beeindruckt. Ihr findet im Buch nicht nur grundlegende Informationen, sondern die besten Methoden, um den Alterungsprozessen im Gesicht natürlich entgegenzuwirken. Während Face-Yoga die Gesichtsmuskulatur wieder aufbaut und das Gesicht strafft, wirken Gua-Sha-Massage und Facial Cupping für eine verbesserte Kollagen- und Elastinproduktion der Haut. Auch diesen beiden Methoden hat Christina Schmid in ihrem Buch ausreichend Platz gewidmet. Besonders praktisch finde ich auch die Gesichtsyoga-to-go Tipps, die sich einfach im Auto oder beim Gassi gehen mit dem Hund durchführen lassen. Also nehmt euer Aussehen selbst in die Hand und schreibt mir eure Erfahrungen, Fragen oder Anregungen gern in die Kommentare!
Gesichtsyoga – 10 Minuten täglich und um Jahre jünger aussehen. Das lohnt sich doch!
Vielen Dank an Christina Schmid für das Interview und an die Gräfe und Unzer Verlag GmbH! Denn in den nächsten Tagen verlosen wir auf den ROMA Friseurbedarf Social-Media-Kanälen 3x das Buch Natürliches Facelifting – für alle, die den Falten im Gesicht den Kampf ansagen.
CHI-STATT-BOTOX: Hier geht's zur Christina Schmid
Und bei den Übungsvideos kannst du hier gleich mitmachen!