Corona Depression – kleine Tipps für den Alltag zuhause

Corona Depression

Bald ist Jahrestag. Fast 2 Jahre begleitet uns nun schon Corona. Wenn mir vor 3 Jahren jemand gesagt hätte, es gäbe eine Pandemie und ich müsste überall mit Maske herumlaufen, mir wöchentlich ein Stäbchen in die Nase stecken und das ganze Land wäre in einem Lockdown… Ich hätte wahrscheinlich gedacht, derjenige wäre verrückt. Lockdown, PCR-Test und Co… diese Wörter mussten wir leider neu in unseren Wortschatz mit aufnehmen. Nicht nur die Wirtschaft, Krankenhäuser und etliche Berufsgruppen leiden darunter – auch unsere Psyche ist dadurch sehr angeschlagen. Hier sind ein paar kleine Tipps, um der Corona Depression entgegenzuwirken.

Corona Depression oder Verstimmung?

Zuallererst möchte ich mich aber von dem Wort Depression abwenden. Eine Depression ist eine ernstzunehmende Krankheit und wir gebrauchen das Wort leider oft zu vorschnell. Erst nach ca. 6 Monaten langanhaltender Verstimmung könnte man von Depression sprechen. Und auch erst dann, wenn diese wirklich bei deinem/r Arzt/Ärztin oder Psychologen/Psychologin deines Vertrauens diagnostiziert wurde. Also lasst uns in diesem Fall über Verstimmung sprechen.

Jeder von uns hat mal schlechte und mal gute Tage, doch Corona und die verbundenen Faktoren können uns zu dieser Zeit wirklich zu schaffen machen. Hier zeige ich euch ein paar kleine Tipps und Tricks, um euren Alltag etwas leichter werden zu lassen. (Hoffentlich 😊)

Bewusstsein schaffen

Im Studium, bei meiner Ausbildung zum systemischen Coach und auch jetzt bei meiner Ausbildung für psychosoziale Beratung wurde uns eines immer intensiv eingetrichtert: Selbstverantwortung nehmen und Bewusstsein dafür schaffen.  

(c) Andrea Piacquadio/ Pexels

Wir sollten uns zuerst bewusst werden, dass wir immer in jeder Sekunde unseres Lebens eine Wahl haben. Blödsinn? Dachte ich am Anfang auch. Aber wir haben jede Woche, jeden Tag, jede Minute die Wahl, was wir denken wollen und wohin unser gedanklicher Fokus gehen soll. Leider ist dies so ein automatisierter Prozess, dass wir oft gar nicht mehr wissen, wie wir ihn ändern können.

Der erste Schritt ist Bewusstsein zu schaffen, welche Gedanken uns während des Tages begleiten und wohin somit unsere Aufmerksamkeit wandert. Wenn ich die ganze Zeit bloß daran denke, wie schlecht gelaunt ich bin, werde ich meine Gedanken nur auf das Negative lenken. Also zähle mal für dich auf, wie viele tolle Momente du heute schon hattest. Fallen dir 3 ein? Egal wie klein oder groß sie waren. 😊 Schwierig das umzusetzen? Zeitweise schon. Aber es zahlt sich definitiv aus!

Highlights aufschreiben

Dies ist eine sehr einfache, aber umso wirkungsvolle Übung. Ihr habt sie bestimmt schon mal gehört oder gelesen, da es eine sehr gängige Methode ist. Sie funktioniert folgendermaßen:

Wie oben schon erwähnt sollst du 3 Momente auswählen, die am heutigen Tag für dich besonders schön waren – deine Tageshighlights. Diese schreibst du dann auf einen Notizblock. Du kannst Momente nehmen wie das nette Gespräch mit der Nachbarin bis hin zu deinem Lieblingssong im Auto, den du mitgesungen hast. Welche 3 Situationen des heutigen Tages kommen auf deine Highlights-Liste, die angenehm oder schön für dich waren? Hast du mehr als 3? Noch besser! Wenn du dann schon richtig gut bist, mach eine Challenge draus und versuche deine Top 10 des Tages zu finden. 😊 Du kannst diese Übung auch in ein Tagebuch integrieren. Wozu das gut ist und welche unterschiedlichen Arten es gibt, erfährst du in diesem spannenden Blog von Denise.

(c) Karolina Grabowska/ Pexels

Was bringt die Übung? Da sie so simpel ist, wird sie leider schnell unterschätzt. Doch sie hat eine große Wirkung: Durch das Suchen der schönen Momente strengst du dein Gehirn an, das Positive in deinem Leben zu finden und lenkst somit auch deine Aufmerksamkeit in eine andere Richtung. Denn nicht der Wind, sondern das Segel bestimmt die Richtung. Wenn wir einer angeblich chinesischen Weisheit Glauben schenken dürfen. Also probiere es aus und schau was passiert, wenn du die Übung jeden Tag 3 Wochen lang machst. Hat sich etwas verändert? 😊

Corona Depression adé: Do what makes you happy

Ein typischer Satz, den wahrscheinlich jeder von uns schon mal irgendwo gelesen hat, oder? Wenn ich den Satz gelesen habe, war zumeist mein erster Gedanke: ‘‘Haha… leichter gesagt als getan!‘‘. Denn wir wissen es alle: Oftmals im Alltag können wir eben nicht nur das tun, was wir wollen. Wir haben Pflichten, denen wir nachgehen müssen.

ABER: Wer Pflichten hat, hat auch Rechte, oder? Also schreib dir doch mal 3-5 Dinge oder Aktivitäten auf, die du als deine Hobbies bezeichnen würdest oder einfach die Dinge, die du eben gerne tust. Salsa tanzen, ein Bad nehmen, einen tollen Podcast hören… Egal was. Wann hast du diese Dinge das letzte Mal gemacht? Und wenn es schon zu lange her ist, wie könntest du sie in deinen Alltag einbauen? Auf deiner Prioritätenliste, welche Punkte alle zu erledigen sind, solltest du dich selbst nicht vergessen!

Corona Depression
(c) Bekka Mongeau/ Pexels

Falls es mit diesen und anderen kleinen Tricks nicht funktioniert, wieder mehr Freude in dein Leben zu bringen und du denkst, du schaffst das alles nicht allein. Dann bist du auch nicht allein! Egal ob Corona Depression oder etwas anderes, dir wird auf jeden Fall geholfen – und es ist immer gut und zeigt von größter Stärke, wenn du diese Hilfe auch annehmen kannst. Unter der Nummer „142“ erreichst du die österreichische Organisation „Telefonseelsorge“, die rund um die Uhr Hilfe anbietet.

Falls du noch mehr Infos haben möchtest? Auf dieser tollen Website findest du genug Informationen über die verschiedensten Organisationen Österreichs.

Ich wünsche dir einen wundervollen Tag und alles Gute!
Deine Julia 🌻

Corona Depression
(c) Taryn Elliott/ Pexels
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