Kaum ein Stylingtool ist so selbstverständlich wie der Kamm. Und kein Werkzeug zur Haarpflege hat eine so lange Geschichte wie er. Bereits vor Jahrtausenden waren Kämme hilfreich, um Schmutz und Ungeziefer aus dem Haar zu entfernen. Andererseits waren sie jedoch auch beliebter Schmuck. Damals noch aus Elfenbein, Knochen, Geweih, Horn oder Holz gefertigt, sind die heutigen Gebrauchskämme meist aus modernen Materialien. So zum Beispiel aus faserverstärktem Kunststoff – wie Carbon – oder auch aus natürlichen Naturkautschuk – wie Ebonit.
Habt ihr mehrere Kämme zuhause? Und nach welchem Kriterium wählt ihr sie denn aus? Nach Funktion oder Design? Ich muss gestehen, bei mir geben oftmals Form, Farbe und Design des Kammes den Ausschlag beim Kauf. Doch eigentlich wäre die Funktion des Kammes bedeutender. Hier können wir viel von den Profis lernen. Denn im Frisiersalon sind die unterschiedlichen Kämme je nach Aufgabenbereich im Einsatz. Heute stelle ich euch die unterschiedlichen Stylingtools und ihre Funktionen vor.
Frisierkämme
Gerade zum Durchkämmen nach der Haarwäsche oder zum Ausfrisieren gibt es unterschiedliche Kämme. Sie sind natürlich auf die Bedürfnisse des Haares zugeschnitten. So gibt es den großen Damen-Frisierkamm mit oder ohne Griff für längeres Haar und auch den etwas kleineren Herren-Frisierkamm. Letzterer ist speziell für Kurzhaarfrisuren geeignet. Auch gibt es diese Frisierkämme je nach Bedarf in den unterschiedlichen Längen. Gemeinsam ist ihnen der leicht gewölbte Rücken, wie ihr auf dem Foto hier erkennen könnt.
Besonders gern mag ich übrigens den schwarzen Griffkamm von High Five. Er verfügt nur über einen grobzahnigen Bereich. Somit ist er perfekt, um feuchtes Haar zu entwirren oder Pflegeprodukte einzuarbeiten. Der Griff passt sich optimal der Handform an und erleichtert die Handhabung. Besonders stylisch finde ich die schwarze matte Optik des Kammes, der aus hochwertigem Carbon gefertigt ist. Somit fühlt er sich elastisch an, doch trotzdem ist er formstabil und sehr strapazierfähig. Gerade jetzt im Hinblick auf die kältere Jahreszeit ist es hilfreich, dass der Kamm antistatische Eigenschaften hat. Du musst also nicht befürchten, dass dir nach dem Kämmen die Haare zu Berge stehen.
Der goldfarbene High Five Frisierkamm hingegen ist aus Delrin gefertigt. Dieses Material fühlt sich in der Hand – im Vergleich zum schwarzen Kamm aus Carbon – weniger biegsam an. Doch er istebenso strapazierfähig wie bruchsicher, was im täglichen Einsatz besonders wichtig ist. Und auch er wirkt fliegendem Haar entgegen. Bist du interessiert, wie Frizz entsteht? Dann findest du hier einen Beitrag von mir dazu.
Haarschneidekämme
Gerade zum Schneiden der Haare gibt es eine Vielzahl an Kämmen. Welcher davon schliesslich zum Einsatz kommt, ist abhängig vom gewünschten Schnitt oder der Beschaffenheit der Haarpracht. Haarschneidekämme haben meist einen grob- und feinzahnigen Bereich. Und der Kammrücken ist zum Teil mit den feineren Zähnen hin etwas beziehungsweise stark abgeschrägt. So gibt es Schneidekämme mit fast geradem Rücken oder mit konischem Verlauf. Letzter ist besonders praktisch bei Kurzhaarschnitten, weil auch feine und kurze Haare gut erfasst werden. Auch gibt es Kämme mit Abteilzahn. Damit lassen sich einzelne Strähnen gut abtrennen.
Kämme für die Feinarbeit
Auch für bestimmte Behandlungen, wie Wasserwellen oder das Färben der Haare, ebenso wie für das Frisurenfinisch gibt es unterschiedliche Kämme. Der Wasserwellkamm beispielsweise wird für Legearbeiten verwendet. Er ist nach oben gebogen, damit du mit dem feinzahnigen Bereich keine Haare aus bereits gelegten Partien reißt. Du kennst sicherlich Stielkämme oder Toupierkämme. Es gibt sie entweder mit Nadelstil oder auch mit einer Gabel. Allgemein werden sie nicht nur zum Kämmen, sondern auch zum Abteilen verwendet. Mit der Nadel lassen sich beim Stylen feine Haarsträhnen ziehen und mit der Gabel werden Haarpartien gezielt gelockert oder hervorgehoben. Und wenn dem Toupieren der Haare auch der Hauch des Retro-Stylings anhaften mag, lässt es sich damit mit wenigen Handgriffen mehr Volumen zaubern. Der Schüttel- oder Strähnenkamm hingegen findet seine Bestimmung im Entwirren nasser Haare. Er eignet sich jedoch auch bestens zum Vorformen von Locken.
Das solltest du beachten!
Du hast im heutigem Beitrag viel über die unterschiedlichen Kämme erfahren. Bei der Auswahl eines Kammes solltest du jedenfalls diese Punkte in Betracht ziehen:
- Haarbeschaffenheit: Längere Haare benötigen einen anderen Kamm als Kurzhaarfrisuren. Die Haarfülle bestimmt die Zahnung.
- Einsatzbereich: Benötigst du den Kamm nur zum Entwirren bzw. Frisieren der Haare? Oder wird er auch bei chemischen Behandlungen oder beim Hitzestyling eingesetzt. Denn dann sollte dein Kamm chemikalienresistent und bis ungefähr 120 Grad hitzebeständig sein.
- Haarfreundlichkeit: Fein geschliffene Kammspitzen sind kopfhaut- und auch haarschonend. Kämmen ohne Ziepen ist angesagt!
- Material: Besteht der Kamm aus einem Material, das beispielsweise antistatische Eigenschaften aufweist? Denn du möchtest sicher nicht, dass dir nach dem Kämmen die Haare um die Ohren fliegen ;-).
- Größe: Wähle den Kamm in einer Länge, die optimal in deiner Hand liegt.
- Reinigung: Nach Gebrauch des Kammes ist er anschliessend regelmässig zu reinigen. Achte darauf, dass der Kamm beispielsweise mit Desinfektionsmittel oder mit Hitze bis ungefähr 60 Grad zu sterilisieren ist.
Und zu guter Letzt solltest du natürlich das Design bei der Auswahl berücksichtigen. Denn schliesslich mögen wir alle stylische wie praktische Gegenstände!